Geschichten ums Bergsteigerfußballturnier
„Es war einmal…“ oder auch „Alle Jahre wieder…“ heißt es wohl am Beginn in der Welt der Geschichten und so soll dann auch unsere Geschichte beginnen…
„…klettern ist nämlich ein Sport für die gesamte Familie…“
Wie schon in den letzten Jahren fand zum Ausklang der Klettersaison das Turnier der fußballbegeisterten Bergsportler auf dem Sportplatz in Bad Schandau/ Rathmannsdorf statt. Am 28.September – einem wunderschönen, sonnenreichen und temperaturmilden Herbsttag – trafen sich sieben Mannschaften, um den diesjährigen Turniersieger auszuspielen. Wie auch schon in den letzten Jahren stand nicht nur der sportliche Ehrgeiz und Siegeswille im Vordergrund, sondern vielmehr auch ein anderer Grundgedanke für uns Kletterer – klettern ist nämlich ein Sport für die gesamte Familie, bei dem der gemeinsame Spaßfaktor nicht zu kurz kommen darf. Wenn wir also die Geschichte vom diesjährigen Fußballturnier erzählen, dann gilt es vor allem zu sagen, dass auf und neben dem Platz ein freundliches Miteinander von Alt und Jung mehrerer Kletterklubs gelebt wurde. Wir wollen davon berichten, dass Fußball keine reine Männersache ist, denn mit den „Flotten Flitzer“ stellte sich ein reines Frauenteam dem Wettbewerb.
„Die Geschichte der Vorrunde …es lag eine faustdicke Überraschung in der Luft…
Das Turnier begann um 10 Uhr. Gespielt wurde in zwei Vorrunden, jedes Spiel dauerte zweimal 10 Minuten. Im Minimum spielten je Mannschaft sechs Feldspieler und ein Torwart; Wechselspieler – soweit vorhanden – durften beliebig ein- und auswechseln.
In der Staffel 1 traf der Vorjahressieger „Schandauer Achse“ zum Turnierauftakt auf die in diesem Jahr stark verjüngten „Eintagesspieler“ und verlor in einem von Taktik geprägtem Spiel knapp mit 0:1. Im zweiten Spiel dieser Vorrunde führte das Team „Seife 05“ zur Pause mit 1:0 gegen den Titelverteidiger und es lag eine faustdicke Überraschung in der Luft; dem routiniertem Erfolgsteam drohte das Vorrundenaus. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung der Lokalmatadoren in der zweiten Halbzeit mussten die mutig kämpfenden Spieler von „Seife 05“ nun dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und verloren am Ende klar mit 1:5. Das dritte und letzte Spiel der Vorrundenstaffel 1 zwischen den „Eintagesspielern“ und „Seife 05“ endete torlos und brachte folglich keinen Sieger hervor. Somit waren die „Eintagesspieler“ und die „Schandauer Achse“ fürs Halbfinale qualifiziert. „Seife 05“ blieb dagegen nur die Trostrunde für die Plätze 5-7.
In der Vorrundenstaffel 2 spielten die favorisierten “Rohnspitzler“ mit dem letztjährigen Überraschungsteam der „Sandstürmer“ sowie die Mannschaften vom „cc monolith“ und den „Flotten Flitzern“. Mit zwei Siegen gegen die „Sandstürmer“ (3:0) und den „Flotten Flitzern“ (10:0) sowie einem Unentschieden gegen „cc monolith“ (1:1) entschied letztlich das Torverhältnis zugunsten der „Rohnis“ im Rennen um den Staffelsieg vor den Jungs von „cc monolith“. Abgeschlagener Gruppenletzter wurden die „Flotten Flitzer“ (0:34 Tore); einem reinen Frauenteam; dafür aber mit einem 100%-Anteil an Klettersportlern. Aufopferungsvoll und tapfer kämpfend – lautstark unterstützt von vielen Fans – waren sie schlussendlich chancenlos und durften gemeinsam mit den „Sandstürmern“ in der Trostrunde spielen.
„Halbfinal-/ Platzierungsspiele: Die Geschichte der „Flotten Flitzer“
Das erste Halbfinalspiel zwischen den „Eintagespielern“ und „cc monolith“ begann kämpferisch und ausgeglichen. Ein erfolgreich verwandelter Handelfmeter in Halbzeit 1 brachte die „Eintagesspieler“ in Vorteil. Da in der Folge „cc monolith“ die Offensive verstärken musste boten sich den „Eintagesspielern“ Spielräume für gefährliche Konter, am Ende gewannen die „Eintagesspieler“ 4:0. Das zweite Halbfinale versprach Spannung pur. Mit dem Aufeinandertreffen der konstantesten Mannschaften der letzten Jahre war im Vorfeld das Ergebnis absolut offen. Kampfbetont, laufstark und einsatzfreudig – so lassen sich die ersten Minuten in einem ausgeglichenen Spiel beschreiben. Der erste sauber durchgespielte Angriff des Spiels brachte dann auch gleich den ersten Treffer für die „Schandauer Achse“. Im Anschluss verdichtete die führende Mannschaft sehr geschickt die Räume im Mittelfeld und zwang somit das Team der Rohnspitzler ihr Spiel über die Außenbahnen aufzubauen und den Ball somit vom Tor fernzuhalten. Mit fortschreitender Spieldauer verstärkten die Rohnis den Druck und öffneten somit die Räume im Mittelfeld für die „Schandauer Achse“. Ein unglückliches Eigentor von Max bedeutete das 2:0 und folglich eine Vorentscheidung. In der Folge verloren die Rohnis den Spielfaden und gingen am Ende mit 0:4 als Verlierer vom Platz. Somit stand mit der „Schandauer Achse“ der zweite Finalist fest. In den parallel zu den Halbfinals stattfindenden Platzierungsspielen gewannen im ersten Spiel die „Sandstürmer“ gegen die nun selbstbewusster und spielfreudiger auftretenden Kletterdamen mit 5:3. Im zweiten Spiel gewann die Mannschaft von „Seife 05“ gegen die „Sandstürmer“ (3:0) und sicherte sich somit Platz 5. Die „Flotten Flitzer“ mussten zum Abschluss der Platzierungsrunde gegen das Team von „Seife 05“ antreten und dies ist die Geschichte der „Flotten Flitzer“ im Spiel gegen „Seife 05“. Dieses Match versammelte alle anwesenden Sportler am Spielfeldrand. Jeder Spielzug der Mädels wurde euphorisch beklatscht und somit spielten sich die Kletterinnen in einen sogenannten „Rausch“. Kampf um jeden Ball, aufopferungsvolle Zweikämpfe, packende Laufduelle, drei wunderschöne Tore und ein absolut ehrlicher Auftritt – so lässt sich das Spiel unseres weiblichen Kletternachwuchses charakterisieren. Unter lang anhaltenden Beifall gingen die Mädels zwar mit 3:6 als Verlierer vom Platz, jedoch mit erhobenem Haupt.
„Das kleine Finale: … Volker selbst übernahm dann auch die Verantwortung…“
Das kleine Finale ist die Geschichte von Volker. In einer taktisch geprägten Partie mit wenigen Torchancen gab es nach der regulären Spielzeit zwischen den „Rohnspitzlern“ und dem „cc monolith“ keine Tore und somit keine Sieger. Der Drittplatzierte musste nunmehr im Neunmeterschiessen gesucht werden. Von den jeweils ersten drei Schützen der jeweiligen Teams traf kein Spieler das Tor. Das lag vor allem an den sehr guten Paraden der beiden Torleute. Volker von den Rohnis parierte hier zweimal sehr stark. Volker selbst übernahm dann auch die Verantwortung des vierten Schützen vom Neunmeterpunkt… und er verwandelte seinen Penalty sicher. Beim darauf folgenden Neunmeter der „monoliths“ war Volker chancenlos. Nachdem die beiden fünften Schützen ihre Schüsse vom Punkt verwandelten fiel die Entscheidung im sechsten Durchgang. Die Rohnis legten durch den dritten Treffer vor. Nun kam es zum finalen Showdown und mit einer phänomenalen Parade sicherte Volker als „Man oft the Match“ den dritten Platz für die „Rohnspitzler“ (3:2 i.E.). Auch dieses Spiel war ein echter Publikumsmagnet; am Ende mit einem knappen Sieger in einem ausgeglichenen Spiel, aber mit einer wunderschönen Geschichte.
„ das Finale: …Geschichte von … den „Eintagesspielern…“
Im Finale standen mit der „Schandauer Achse“ und den „Eintagesspielern“ die beiden besten Mannschaften des Turniers gegenüber. Quasi ohne „Aufwärmzeit im Spiel“ starteten beide Teams mit temporeichen Fußball, nutzten dabei die gesamte Spielfeldbreite und es gestaltete sich ein rassiges und gutklassiges Fußballspiel. Zwei wunderschöne Einzelaktionen von Clemens sicherten den „Eintagesspielern“ einen Vorteil, den sie ruhig und sicher bis zum Schlusspfiff herunterspielten. Und so war die Geschichte des Finals die Geschichte vom Team der „Eintagesspieler“, die sich nach mehreren Anläufen der letzten Jahre – nicht unverdient und mit Null Gegentoren – den Pokal 2019 erkämpften. Dieser Schlusspfiff war dann auch der Schlusspunkt unter einem verletzungsfreien, kurzweiligen und für allen Beteiligten erfolgreichen Turniertag.
„ Siegerehrung: Den größten Beifall aller Anwesenden bekamen jedoch die „Flotten Flitzer…“
Den emotionalen Höhepunkt stellt in jedem Jahr die Siegerehrung dar. Unsere Unterstützer vom Globetrotter und vom Rumtreiber stellten großzügige Sachpreise zur Verfügung. Der drittplatzierte bekam einen Satz Wanderkarten von Rolf Böhm. Geehrt wurde der beste Torschütze des Turniers – Jan von „cc monolith“ mit fünf Treffern. Den größten Beifall aller Anwesenden bekamen jedoch die „Flotten Flitzer“; zudem wurde ihr sportlicher Einsatz ebenfalls durch einen Preis prämiert, ein Novum in der Turniergeschichte.
Bedanken möchten wir uns vor allem beim SBB, der unser Turnier auch in diesem Jahr finanziell unterstützte sowie dem FSV 1924 Bad Schandau für die Bereitstellung der gesamten Sportanlage. Abschließend applaudierten alle Spieler den Helfern und Organisatoren der KV Falkenspitzler und KV Rohnspitzler, die im Hintergrund den ganzen Tag für Verpflegung, reibungsfreien Turnierverlauf und angenehmer Musik sorgten.
Und somit endet die Geschichte vom diesjährigen Bergsteigerfußballturnier. Wir sehen uns voraussichtlich am 10. Oktober 2020 wieder, wenn wir gemeinsam mit euch erneut wunderschöne Geschichten erzählen können / möchten.
Berg Heil wünscht Holger im Namen der „Rohnis“ und der „Falkenspitzler“